Bereits kurz vor 04.30 Uhr früh (!) machten sich am Samstag 35 Mitglieder der FF Guntramsdorf auf den Weg nach Traisen, wo die diesjährigen Feuerwehrleistungsbewerbe des Landes Niederösterreich stattfanden.

Auf dem Bewerbsgelände angekommen bestätigten sich unsere Befürchtungen: Der intensive Regen der vergangenen Stunden hatte den Bewerbsplatz aufgeweicht, der Boden war tief, stellenweise war kaum mehr ein Rasen zu erkennen. Die Verkehrswege wurden behelfsmäßig mit Hackschnitzel „befestigt“. Da wir nicht zu den potenziellen Sieganwärtern gehören, ließen uns solche Platzverhältnisse mehr oder weniger kalt.



Bedingt durch die Witterungsverhältnisse konnten die Bewerbe erst gegen 06.45 beginnen. In kurzen Abständen traten die drei Bronzegruppen zu Löschangriff und Staffellauf an – allesamt ohne Probleme. Das bedeutete: Drei Feuerwehrleistungsabzeichen (FLA) mehr in der FF Guntramsdorf.

Kurze Zeit später traten bereits zwei Guntramsdorfer Gruppen im Silberbewerb an, bei dem es dann nicht ganz so gut lief: Jene Gruppe, in der sich drei Silberanwärter befanden, erreichte das Bewerbsziel nicht. Damit war für diesmal der Traum vom FLA in Silber ausgeträumt...

Jedenfalls haben wir gegen 08.30 Uhr unsere geplanten Wettkämpfe absolviert und abgesehen von der einen Silbergruppe solide Leistungen gebracht. Wie schon erwähnt, gehören wir unter den mehr als 1.500 Teilnehmergruppen ganz und gar nicht zum Spitzenfeld, unsere Teilnahme läuft ganz im Sinne des „Olympischen Gedankens“. Aber dennoch oder gerade deshalb betrachten wir die Bewerbe als einen nicht unwesentlichen Bestandteil unserer Ausbildung, bei dem bestimmte Handgriffe und Abläufe, die im realen Einsatz sehr wichtig sein können, immer wieder geübt werden, bis sie „so richtig sitzen“.


Jedenfalls gab es nach der sportlichen Betätigung das traditionelle Frühstück: Croissants, Butter, Marmelade, weich gekochtes Ei, Lachs, Orangensaft etc. wurden natürlich nicht serviert. Vielmehr stellte Hannes Glanner, der altersbedingt zum letzten Mal aktiv an diesen Bewerben teilnahm, eine kräftige Jause mit Speck, Bratlfett, Stelze usw. auf den Tisch. Einzig den Orangensaft gab es wirklich...

Nach dieser Stärkung suchten wir unser Quartier auf, die HLW Türnitz, wo wir sehr herzlich aufgenommen wurden. Die Zimmer wurden bezogen, bevor einige von uns den Ort besichtigten, andere eine Ruhepause einlegten



Am Nachmittag traf sich der Großteil von uns bei der Allwetter-Rodelbahn. Angesichts des noch immer anhaltenden Regens verbrachten wir die Zeit zu einem guten Teil in der Hütte „Zum Loatawagl“, aber auch die Rodler kamen auf ihre Rechnung: 4 Fahrten waren Standard, manche brachten es bis auf 7 Turns. Darüber hinaus suchten auch andere Feuerwehrgruppen die Rodelbahn auf (etwa aus Schönfeld und Grossrust-Merking), was zu interessanten Gesprächen und Kontakten führte.

Den Abend verbrachten wir schließlich beim stimmungsvollen Waldfest im Scharbachtal bei Türnitz.

Bevor wir am Sonntag zur Siegerehrung nach Traisen aufbrachen, gab es zunächst ein herrliches Frühstück. Im Übrigen hatte sich – wenngleich auch zwei Tage zu spät – das Wetter gebessert. So fand zumindest die feierliche Schlussveranstaltung, der auch Landeshauptmann Erwin Pröll beiwohnte, bei optimalen Witterungsbedingungen statt.

Ziemlich genau um 12.00 Uhr war die Siegerfeier zu Ende, und rund 14.000 Feuerwehrleute machten sich mehr oder weniger gleichzeitig auf den Heimweg. Es „wimmelte“ nur so von „roten Autos“, aber die Abfahrt in die verschiedenen Richtungen war recht gut organisiert, so dass der wirklich große Stau ausblieb.


Wieder in Guntramsdorf eingetroffen wurden zunächst Ausrüstung und Fahrzeuge versorgt, bevor man sich bei einem Heurigen zum gemeinsamen Mittagessen traf. Dabei wurden von Kommandant Robert Moser auch die bereits erwähnten FLA in Bronze überreicht. Und Hannes Glanner erhielt als jahrzehntelanger Bewerbsteilnehmer und „Küchenchef“ das Modell eines Feuerwehrhelm in Bronze...

So ging einer der schönsten Landesfeuerwehrbewerbe, bei dem vor allem die Kameradschaft im Vordergrund stand zu Ende. Und der Wermutstropfen mit der Silbergruppe wird hoffentlich bei den Bewerben 2006 in Raabs an der Thaya vergessen gemacht!

Abschließend danken wir auf diesem Weg der Schulleitung und den Mitarbeiterinnen der HLW Türnitz für die herzliche Aufnahme und die hervorragende Gastfreundschaft! Es war eines der besten Quartiere, die wir in unserer langen Bewerbstradition je hatten.